Wellen, Strand und gute Laune - mit dem Hund an die Nordsee
Hundebesitzer möchten ihren Urlaub gerne mit ihrem Vierbeiner verbringen. Dafür ist die Nordsee ideal. Unzählige Rad- und Wanderwege versprechen viel Bewegung für Zwei- und Vierbeiner. Und natürlich ist das Meer der größte Anziehungspunkt. Menschliche und tierische Wasserratten kommen in den Wellen der Nordsee voll auf ihre Kosten. Nur hier könnt ihr zusammen eine Wanderung im Nationalpark Wattenmeer machen, wenn die Ebbe einsetzt. Urlaub mit Hund an der Nordsee kann aber auch entspannend sein, wenn ihr einfach mal gemütlich im Sand liegt und alle Sorgen und Probleme hinter euch lasst. Ob in einem der Ferienhäuser, Ferienwohnungen oder ganz naturnah auf dem Bauernhof: An der Nordsee findet ihr genau die richtige Mischung für den idealen Urlaub.
Mit Leine oder ohne?
Hundestrände gibt es viele entlang der Küsten. Frei herumtollen können eure vierbeinigen Lieblinge deshalb noch lange nicht. Allerdings kann der Leinenzwang, der zwischen Mitte April und Mitte Juli im gesamten Bundesland Niedersachsen vorherrscht, leicht umgangen werden, indem ihr außerhalb dieser Zeit Urlaub mit Hund an der Nordsee macht. Der Leinenzwang gilt nicht nur im Wattenmeer, sondern auch auf den Deichen und dem geschützten Bereich der Dünen. An einigen Stränden ist es aber immer erlaubt, die Leine abzunehmen, z.B. an den Stränden Pellworms oder in zwei Gebieten am Strand von Sankt Peter Ordings Vorort Böhl. Auch in Friedrichskoog gibt es einen Abschnitt, auf dem die Hunde 400 m zum zwanglosen Tollen vorfinden, der bei Ebbe sogar größer ist. Nur dann ist der Strandabschnitt für das Herumlaufen ohne Leine freigegeben. Kommt also pünktlich zur Ebbe und trefft auf viele Gleichgesinnte mit ihren Hunden. Eine Hundedusche wartet danach darauf, den Vierbeiner wieder sauber zu bekommen.
Hinaus ins Watt oder hinein in den Zoo
Möglichkeiten, im Watt zu wandern, gibt es an der Nordsee viele. Der Hund muss angeleint sein, darf aber in der Regel ohne zusätzliche Kosten mitkommen, wenn ihr mit einem Wattführer loszieht. Bei den vielen unterschiedlichen Touren erwartet euch die Qual der Wahl. Besonders zu empfehlen ist die Wanderung in Norddeich, die von der interessanten Seehundstation angeboten wird. Vom Störtebeker Yachtzentrum geht es für gut 2 bis 3 Stunden hinaus ins Watt. Danach kann euer Vierbeiner am Hundestrand Norddeichs im Wasser toben und mit der kostenfreien Hundedusche wieder gesäubert werden. In Dithmarschen gibt es spezielle Hundeführungen, die länger dauern und für Mensch und Tier herausfordernd sind. Hier ist es also besser, wenn ihr Wasser für euren Vierbeiner dabei habt. Ihr könnt auch mal mit dem Hund zu den Seehundbänken hinauswandern oder an Land den Zoo am Meer in Bremerhaven besuchen fahren.
Was brauche ich für den perfekten Strandurlaub mit Hund?
Für einen perfekten Urlaub mit Hund an der Nordsee solltet ihr eine Kopie des EU-Heimtierausweises dabei haben. Der Pass wird vom Tierarzt ausgefüllt und enthält neben Adresse und Namen des Halters auch eine kurze Beschreibung ihres Vierbeiners. Werft einen Blick darauf, ob euer Hund noch alle nötigen Impfungen hat, wenn er die Strände und das Meer erobert. Kopiert auch die Unterlagen der Haftpflichtversicherung für euren Vierbeiner, nur um für jeden Fall gerüstet zu sein. Denkt mal darüber nach, dem Hund zusätzlich eine Hundemarke zu besorgen, auf dem die Adresse eures Feriendomizils oder vom Bauernhof eurer Wahl vermerkt ist. Die Telefonnummer, unter der ihr erreichbar seid, sollte darauf ebenfalls stehen. Da Hunde am Strand unzweifelhaft mit Wasser und Sand in Berührung kommen, gehören alte Handtücher ins Gepäck. An manchen Stränden gibt es die Möglichkeit, die Vierbeiner abzuduschen, aber eben nicht überall. Kotbeutel müssen auch in den Koffer. An vielen Orten gibt es Spender mit kostenlosen Tüten, aber für den Fall der Fälle solltet ihr eigene Kotbeutel dabei haben. So bleiben die Deiche und der Sand sauber, was wiederum Ärger vorbeugt. Die Leine und das Halsband verfügen über Metallteile, die im Wasser rasch leiden. Ein altes Geschirr oder etwas zur sofortigen Reinigung sind in diesem Fall eine große Hilfe.
Reif für die (Hunde-)Insel?
Auch die Nordseeinseln heißen eure Vierbeiner im Urlaub herzlich willkommen. Föhr und Amrum haben viele hundefreundliche Bereiche für Hunde eingerichtet. Auf der größten ostfriesischen Nordseeinsel Borkum könnt ihr beim Urlaub mit Hund an der Nordsee sogar auf die Leine verzichten. Während andere Inseln Leinenzwang vorschreiben, könnt ihr euren Liebling an den hiesigen Hundestränden einfach mal nach Herzenslust toben lassen. Vorher darf er mit der Fähre fahren, die von Emden nach Borkum keine drei Stunden braucht. Wenn euer Hund einer Schifffahrt nichts abgewinnen kann, könnt ihr auch auf die größte nordfriesische Insel Sylt fahren. Hier gibt es einen Shuttle-Zug für euer Auto, der euch auf die Insel befördert. Am Weststrand von Sylt gibt es insgesamt 15 unterschiedliche Hundestrände. Während in den Orten List und Kampen Leinenpflicht herrscht, können die Vierbeiner an einem der 5 Hundestrände von Rantum quer über den Sand rennen und auch aus vollem Herzen in die Wellen springen.
Hundstage
In der kühleren Jahreszeit von November bis in den März hinein darf euer Vierbeiner auf Sylt so ziemlich jeden Strandabschnitt der Insel nutzen. Passend dazu finden im November und im März die „Hundstage“ auf der Insel statt. Sucht euch ein Ferienhaus oder eine Ferienwohnung und baut euch die Aktivitäten während der Hunde nach dem „Baukastenprinzip“ zusammen – die Auswahl ist reichhaltig! Ihr könnt zu spielerischen Wettkämpfen mit eurem Hund antreten, Workshops zum Umgang mit eurem Vierbeiner belegen oder in Seminaren Wissenswertes zum Thema Hund lernen. Entspannung bieten Spaziergänge ins Hinterland an. Die Heidelandschaft Braderup verwandelt sich im Sommer in ein Blütenmeer, in dem ihr die beschilderten Rad- und Wanderwege nutzen könnt. Wenn die Hunde Schiff fahren mögen, haben sie auch bei einer Schifffahrt durch die Halligen Spaß. Oder ihr besucht mit ihnen die Fische im Aquarium der Insel.