Wo Schafe in Jahrtausenden eine einzigartige Kulturlandschaft erschufen
Die nach der regional größten Stadt Lüneburg mit aktuell gut 74.000 Einwohnern benannte und knapp 7.000 km² große Lüneburger Heide liegt im Nordosten des Bundeslandes Niedersachsens zwischen den Städten Hamburg, Bremen und Hannover. Die durch die Beweidung mit einer weitverbreiteten Schafsrasse (Heidschnucken) seit der Jungsteinzeit entstandene Kulturlandschaft ist schon seit der Mitte des 19. Jahrhunderts ein beliebtes Urlaubsgebiet für Bewohner der genannten Städte. Die ersten Gäste logierten damals noch in wenigen und eher spartanischen Pensionen in den kleinen Dörfern der Gegend. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden in der Lüneburger Heide jedoch zahlreiche neue Unterkünfte errichtet, sodass man heute keinerlei Probleme mehr hat, eine komfortabel und modern eingerichtete Ferienwohnung oder ein entsprechendes Ferienhaus zu finden. Eine seit jeher speziell bei Familien mit Kindern beliebte Art der Unterkunft vor Ort ist auch diejenige in einem idyllisch mitten in der Natur gelegenen Ferienhof. Hier können Eltern zusammen mit dem Nachwuchs durch die märchenhaften Heideflächen und dichten Wälder wandern. Für viele Heranwachsende ist auch der sonst im Alltag ungewohnte Kontakt mit Nutztieren auf den Höfen ein besonderes und unvergessliches Erlebnis.Die flache Gegend ist wie gemacht für lange Wanderungen mit der ganzen Familie
Ausgesprochen romantisch präsentiert sich die Gegend speziell zur Zeit der Heideblüte zwischen Anfang August und Mitte September, dann ist die gesamte Landschaft in rote und lila Farbtöne getaucht, die allabendlich beim Sonnenuntergang geradezu magisch leuchten. Am besten lässt sich das beeindruckende Naturschauspiel in den Heideflächen beim Wandern rund um den Wilseder Berg, im Totengrund und Steingrund sowie in der Undeloher Heide bewundern. Gut ausgeschilderte Wanderwege gibt es zum Beispiel in der Umgebung von Döhle, Egestorf, Nieder- und Overhaverbeck sowie m Naturpark Südheide bei den Orten Faßberg, Müden, Hermannsburg und Unterlüß. Gleichermaßen für Wanderungen durch die Heidblüte geeignete Gebiete sind die Timmeloher, Weseler und Schwindebecker Heide bei Soderstorf, ein schönes Ausflugsziel ist auch die Schwindequelle in der Nordheide bei Egestorf-Evendorf. Der bekannteste Wanderweg durch die Region ist jedoch der 223 Kilometer lange Heidschnuckenweg vom Bahnhof Hamburg-Neugraben-Fischbek bis nach Celle. Sehenswerte Stationen entlang der 2014 zum schönsten deutschen Wanderweg gewählten Strecke sind beispielsweise der eiszeitliche Granitfindling Karlstein in Schwiederstorf im Staatsforst Rosengarten, das Naturschutzgebiet Ehbläcksmoor sowie das Heimatkunde- und das Spielzeugmuseum in Soltau.Tagsüber mit dem Fahrrad die Umgebung erkunden danach Wellness genießen
Durch die weitgehende Abwesenheit von hohen Bergen und steilen Erhebungen ist die Lüneburger Heide auch der perfekte Ort für ausgedehnte Radtouren. Hier kann man auch ohne viel Ausdauer und Training gemächlich durch die weitläufige und ebene Landschaft fahren und dabei den Blick über die bunten Heideflächen und hübschen Birken-, Buchen- und Kiefernwälder schweifen lassen. Oftmals ist die Ferienwohnung oder das Ferienhaus vor Ort auch eigens für die Bedürfnisse von radelnden Aktivurlaubern eingerichtet. So gibt es häufig Unterstell-, Lager- und Reinigungsmöglichkeiten für das selber mitgebrachte Rad oder die Gastgeber verleihen selber Räder und geben Tipps für besonders schöne Touren in der näheren Umgebung der Unterkunft. Eine generell empfehlenswerte Tour führt etwa über die regionalen Abschnitte des insgesamt 410 Kilometer langen Leine-Heide-Radwegs. Attraktionen auf dem Weg, die zu Pausen und Besichtigungen einladen, sind das Pietz-, Heidkoppel- und Wintermoor sowie das Moor bei Osterwede in der Nähe von Schneverdingen. Auch die historisch interessante Hügelgräberheide bei Langeloh, der Kletterfunpark „Höhenwegarena“ sowie das Erlebnisbad mit Sauna „Heidjers Wohl“ und Angeboten für Wellness liegen in bzw. bei dem bekannten Ferienort. Ein einfach zu erreichender Heidenspaß für Jung und Alt mitten in der Heide
Verbringt man seinen Kurzurlaub oder längeren Aufenthalt in der Gegend mit Kindern, dann bietet sich vor allem auch das bekannte und beliebte „Heide Park Resort“ in Soltau als der mit 850.000 m² Fläche zweitgrößte Freizeit- und Themenpark in Deutschland als geeignetes Ausflugsziel an. Diverse rasante Achter- und Wasserbahnen, zahlreiche moderne Fahrgeschäfte, unterhaltsame Shows und interessante Ausstellungen sowie häufige Musikkonzerte lassen dort nicht nur Kinderherzen beim Besuch höher schlagen. Den speziell im Sommer stets gut besuchten Freizeitpark erreicht man problemlos mit dem Pkw über die Autobahn A7 und die Anschlussstelle Soltau-Ost oder ganz umweltfreundlich mit der Heidebahn, welche die sympathische kleine Stadt Buchholz in der Nordheide mit der niedersächsischen Hauptstadt Hannover verbindet. Gern im Rahmen eines Urlaubs auf einem Ferienhof besucht wird auch das typische Heidedorf Wilsede (Bispingen) im Heidekreis, wo lediglich etwa. 50 Einwohner mehrheitlich in gut erhaltenen historischen Häusern leben. Hauptattraktion des kleinen Dorfes ist das 1907 gegründete Heidemuseum „Dat ole Huus“, in welchem ein Ausstellungsschafstall sowie typisches Hausinventar und die Gerätschaften früherer Arbeitswelten besichtigt werden können.Vogelliebhaber und historisch interessierte Gäste kommen hier voll auf ihre Kosten
Ein ebenfalls populäres Ziel für Kurzurlaub in der Lüneburger Heide ist die durch die Schriften des Autors und Heimatdichters Hermann Löns (1866 bis 1914) schon lange überregional bekannte Stadt Walsrode. Größter Publikumsmagnet vor Ort ist der 240.000 m² große Weltvogelpark Walsrode als weltweit größter seiner Art mit etwa 4.200 Tieren aus 675 Arten aus allen Kontinenten. Ebenfalls einen Besuch lohnen das Freilichtmuseum Rischmannshof mit den schönen alten Fachwerkbauten, das Kulturdenkmal des jüdischen Friedhofes und die beeindruckenden prähistorischen Großsteingräber bei Altenboitzen, Bockhorn, Hollige und Vethem. Auch in der nicht weit entfernten Kreisstadt des Heidekreises Bad Fallingbostel können Großsteingräber besichtigt werden, so namentlich die 5.000 Jahre alte Anlage „Sieben Steinhäuser“ auf dem heutigen Truppenübungsplatz Bergen und ein bronzezeitliches Grab im Ortsteil Vierde. Sehenswert sind auch die mächtigen Findlinge aus der Eiszeit im Megalithpark Osterberg, der Kurpark samt Bootsstation und Barfußpfad, die letzte Ruhestätte von Hermann Löns im Wacholderhain Tietlingen und der Wanderweg durch den Buchenmischwald Lieth nach Vierde.